Selbstvertrauen entsteht durch handeln

Ein gesundes Selbstvertrauen zu haben ist für mich das Idealbild und ein Ziel, auf das ich stets hinarbeite. Dieses Ziel zu erreichen, ist aber gar nicht so einfach. Zugegeben: Mit unserer Selbstständigkeit gehen wir ganz mutig unseren Weg und vertrauen unseren Fähigkeiten in diesem Bereich. Aber in anderen Bereichen fehlt mir das Selbstvertrauen manchmal.

Gerade etwas zu tun, das ich noch nie getan habe, bereitet mir Unbehagen. Zum Beispiel wurde ich angefragt, einen Solopart zu singen bei unserem Chorkonzert. Über die Anfrage habe ich mich wirklich gefreut. Aber je näher das Konzert kommt, umso mehr Selbstzweifel kommen auf. Kann ich das wirklich? Warum sollte gerade ich das tun? Was werden meine Kolleginnen und Kollegen aus dem Chor denken? Wenn ich gerade so daran denke, wird mir schon wieder ein bisschen mulmig im Bauch. So richtig schlimm war es, als ich es zum ersten Mal vor bzw. mit dem Chor gemeinsam üben sollte. Pure Panik! Meine Schwester hat mich danach gefragt: «Warum hast du überhaupt zugesagt, wenn du so Angst davor hast?» Na, weil ich einfach nicht will, dass die Angst mein Leben bestimmt. Ganz einfach.

Nun wollte es der Zufall, dass ich vor kurzem an der Dr. Bock Coaching Akademie eine inspirierende Botschaft erhalten habe, die mich ermutigt hat, es trotz ungutem Gefühl zu wagen und den verlockenden Gedanken an einen Rückzieher wieder zu verwerfen. Und zwar, als unser Lehrcaoch uns ermuntern wollte, coachen zu üben. Er sagte: «Selbstvertrauen kommt mit der Handlung». In unserer Vorstellung ist Selbstvertrauen etwas, das man braucht, um eine Handlung auszuführen. Aber eigentlich ist es umgekehrt. Nur dadurch, dass ich etwas übe, erlange ich Vertrauen in mich selber. Und je öfter man etwas tut, desto mehr Vertrauen hat man, dass man es auch kann. Ist doch eigentlich logisch, oder? Ich erlange Selbstvertrauen durch mein Handeln. Wenn ich also Selbstvertrauen aufbauen möchte - zum Beispiel beim Singen - dann muss ich...? Genau: Singen. Und zwar vor Publikum. Immer wieder.
Diese Erkenntnis hat meine Sichtweise komplett verändert. Die Erfahrung stärkt dich und dein Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten wächst.
 

Nebst dem Üben, kann es auch helfen das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Denn Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sind zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe. Dazu haben wir vor kurzem einen Post auf Instagram geschrieben. Selbstbewusst heisst für uns, dass du dir darüber im Klaren bist, wer du bist. Was dich ausmacht. Was deine Stärken sind. Um dein Selbstbewusstsein zu stärken kann es helfen, dass du meditierst, Atemübungen machst, oder dich von einem Coach begleiten lässt. Letzterer kann dir helfen, neue Impulse zu geben und Perspektiven einzunehmen, die du vorher noch nie eingenommen hast. Und was Coaching auf alle Fälle immer macht: Es baut auf deinen Stärken, auf deinen eigenen, funktionierenden Ressourcen auf. Denn alles was du brauchst, hast du bereits in dir. Selbstbewussten Menschen fällt es leichter, Selbstvetrauen zu haben. Weil sie ganz genau wissen, was sie können und was nicht. Ich finde, dass ich ein selbstbewusster Mensch bin. Aber mir fehlt das Selbstvertrauen. Aber wenn ich es nun aus dem Blickwinkel von unserem Lehrcoach betrachte, müsste ich konsequenterweise sagen: Dort wo ich Selbstvertrauen erhalten möchte, muss ich einfach anfangen zu üben.
 

Mir ist auch aufgefallen dass es, anders als für Selbstbewusstsein, kein Adjektiv für Selbstvertrauen gibt. Ich bin selbstbewusst. Aber ich habe Selbstvertrauen. Ich glaube genau deshalb verwechseln auch viele diese beiden Wörter. Du kannst eben nicht sagen: «Ich möchte selbstvertrauter werden». Also sagen viele, sie möchten selbstbewusster werden. Was, wie erwähnt, nicht dasselbe ist. Eigentlich müsste ich sagen «Ich möchte mehr in mich und meine Fähigkeiten vertrauen». Das ist die Essenz des Selbstvertrauens.
 

Und was heisst das nun in Bezug auf das Selbstvertrauen? Spring rein ins kalte Wasser! Tu es. Tu, was du schon immer machen wolltest. Ob mit oder ohne Angst: Wenn du es nicht versuchst, wirst du nie wissen, ob du es gekonnt hättest. Für mich wird mein Solo eine gute Gelegenheit für's Überwinden meiner Selbstzweifel sein. Das Schlimmste was passieren kann, ist, dass ich völlig schief singe. Und dann? Dreht sich die Erde trotzdem weiter und die Sonne geht trotzdem immer noch auf. Und noch schlimmer als ein schlechter Auftritt ist doch, mich hinter meinen Selbstzweifeln zu verstecken und nicht darüber hinaus zu wachsen. Und wenn ich das kann, dann bin ich sicher, dass du das auch kannst!
 

Ich wünsche dir, dass auch du den Mut aufbringst und deine Träume aktiv angehst. Warte nicht länger, gehe den ersten Schritt und du wirst sehen, wie viel Potential eigentlich in dir steckt. /cm