Viele Bunte Smarties: Entspannt ziele setzen

An der Leistungsgesellschaft, die zum Teil ein Resultat des kapitalistischen Wirtschaftssystems ist, wird oft Kritik geübt. Wir finden zum Teil auch berechtigt. Nichtdestotrotz finden wir es falsch deswegen Ziele per se wegzulassen. Wer sagt denn, dass du eigen gesteckte Ziele alle unbedingt erreichen musst? Und auf Teufel komm raus keine Pause mehr machen sollst, bis du dort ankommst? Leistung kann schön sein, sie muss einfach zu dir und deinem Leben passen. Ready für die etwas andere Art von Zielen? Dann einfach weiterlesen.
 

Ziele haben heisst, dass wir Bedürfnisse haben. Das heisst auch, dass wir unser Leben aktiv gestalten und nicht einfach nur auf das reagieren, was von aussen auf uns zukommt. Was nicht heisst, dass wir in allen Lebensbereichen und in allen Momenten ständig Ziele verfolgen müssen und uns nie einfach treiben lassen sollen. Denn auch das ist schön und nötig. Heute aber stehen deine Ziele im Fokus: Egal welche Ziele du hast, hinter ihnen stehen Bedürfnisse. Es ist sinnvoll, nicht wahllos Ziele zu notieren, sondern dich ganz intensiv mit deinen Bedürfnissen auseinander zu setzen. Welche Werte sind mir wichtig? Welche Bedürfnisse leite ich aus meinen Werten ab? Was ist mir im Beruf wichtig? Warum ist es mir wichtig? Was ist mein Ziel hinter dem Ziel? Was erhoffe ich mir davon? Was wäre anders in meinem Leben, wenn ich mein Ziel erreiche?
 

Wir arbeiten gerne mit unterschiedlichen Mitteln und herangehensweisen. Etwas, das wir immer sinnvoll finden sind Bilder: Solche die uns ansprechen, ohne dass wir genau wissen, warum und solche, die wir gezielt suchen für ein Ziel, das wir haben. Unser Hirn nimmt diese Bilder nämlich auf und gleicht sie im Aussen immer wieder ab. Das heisst, unser Fokus ist klar geleitet und wir werden so Dinge sehen, die wir vorher gar nicht wahrgenommen haben.

Ein Visionboard kann da zum Beispiel sinnvoll sein. Hier geht es uns um die grossen, übergeordneten Ziele. Aus diesen grossen, übergeordneten Ziele, leiten wir Teilziele ab und daraus Ziele, die wir uns monatlich oder wöchentlich setzen. Wir fokussieren uns immer wieder auf unterschiedliche Teile unserer Ziele und geben uns auch mal ein Motto für eine Woche vor. Die Frage ist dann auch immer: Was muss diese Woche passieren, dass ich meinem Ziel einen kleinen Schritt näher komme? Am Ende sollte unsere To Do Liste im Grunde unseren Fokus spiegeln. Sollte das nicht der Fall sein, darf da ruhig mal etwas analysiert werden, woran es liegt, dass unsere eigentlichen Ziele keinen Platz auf unserer To Do Liste finden oder die To Dos nie oder zu wenig auf unsere Ziele einzahlen.

Wir im Westen mögen es genau. Auf den Punkt. Darum lernen wir in der Schule auch SMART Ziele zu setzen. Diesem Konzept setzen wir jeweils noch den Buchstaben i hinzu. i steht für Selbstinitiierbarkeit und meint: Ich kann das Ziel zum grössten Teil selber beeinflussen. Bei uns heisst das also SMARTi. Die fröhliche Version: Viele bunte Smarties.
Ein Beispiel für eine westliche Zielformulierung: «Bis zum 30. Oktober 2023 habe ich eine Joggingroutine von zweimal in der Woche etabliert und sehe meine verbesserte Fitness anhand meiner SmartWatch.» Löst das gerade Stress bei dir aus? Nun, wie du mit diesem Ziel umgehst, ist dir überlassen. Ob du es eher als «Richtlinie» nimmst oder ganz genau, kannst du selber entscheiden. Vielleicht hast du im Laufe des Jahres zum Beispiel Rückenprobleme und kannst gar nicht mehr Joggen gehen. Da bleiben wir jeweils flexibel, schreiben hin: Ziel aus gesundheitlichen Gründen nicht erreicht. Aber: Ich habe dafür mit Pilates gestartet und baue mir eine gesunde Rückenmuskulatur auf. ;-) Easy peasy. Ziele sollen Spass machen, sich verändern dürfen und sind nicht in Stein gemeisselt. Du kannst jederzeit auf Veränderungen in deinem Leben reagieren und entsprechend deine Ziele anpassen.
 

Im Osten geht die Sonne auf und dort lebt es sich eher in Metaphern und Richtungen. Ziele sind weniger konkret und weniger messbar. Es ist eher ein Gefühl. Wenn wir beim Beispiel Joggen bleiben: «In diesem Jahr möchte ich meinen Fokus auf meine Fitness legen und regelmässig Joggen, damit ich beim Treppensteigen nicht mehr ausser Atem komme und mich wohlfühle.» Beim letzten Teil «wohlfühlen» würden wir dir empfehlen konkreter zu werden: Was heisst «wohlfühlen» für dich? Was ist dann anders? Und solltest du auch hier leider aus gesundheitlichen Gründen dein Ziel «verfehlen»: Such dir eine Alternative und sei einfach grosszügig mit dir. Das Leben ist kein Sprint, es ist ein Marathon (oder eine Wanderung für die gemütlichen wie mich) und der Weg zum Ziel darf im Fordergrund stehen. Und Ziele dürfen sich im Westen und im Osten jederzeit mit dir entwickeln und verändern.
 

Als Inspiration für deine persönlichen Ziele 2023 haben wir ein paar Fragen für dich: