Job, Beruf oder Berufung?
In letzter Zeit häufen sich bei uns Coaching-Anfragen zum Thema Beruf. Dieser hat in unserem westlichen Verständnis einen sehr hohen Stellenwert. Nicht umsonst ist eine der ersten Fragen, die wir stellen, wenn wir jemanden neu kennenlernen: «Und was machst du beruflich?» Da sich jede/r einmal mit dem eigenen Beruf, der Berufwahl oder Jobwechsel beschäftigt, greifen wir das Thema in diesem Blogbeitrag auf.
Wenn du bei Google «Beruf» eingibst, ist das erste Ergebnis die Webseite von berufsberatung.ch und die zweite Webseite, wie könnte es anders sein, die von Wikipedia. Laut Wikipedia ist die Definition eines «Berufs» wie folgt: «Ein Beruf ist die im Rahmen einer arbeitsteiligen Wirtschaftsordnung aufgrund besonderer Eignung und Neigung systematisch erlernte, spezialisierte, meistens mit einem Qualifikationsnachweis versehene, dauerhaft und gegen Entgelt ausgeübte Betätigung eines Menschen. Der Begriff ist abzugrenzen vom umgangssprachlichen Ausdruck Job, der eine Erwerbstätigkeit bezeichnet, die nur vorübergehend ausgeübt wird oder nicht an eine besondere Eignung oder Ausbildung gebunden ist.»
«Listen to your own voice, your own soul. Too many people listen to the noise of the world, instead of themselves.»
Gloria J. Kenyon
Risiken und Nebenwirkungen im Berufsleben
So weit zur grundsätzlichen Definition. Doch wie finden Menschen zu dem, was sie jeden Tag tun? Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich viele unglaublich unter Druck setzen. Es ist ein bisschen so, wie die Suche nach der einen grossen Liebe. Du willst diesen einen, richtig tollen grossen Job oder Beruf. Doch was wäre wenn... es mehrer Berufe für dich gibt? Was, wenn du dir erlaubst, dass du dich im Laufe deines Lebens veränderst und somit auch dein Beruf?
Es gibt nicht diesen einen richtigen Weg, wie Menschen zu ihren Berufen, ihren Berufungen und ihren Jobs finden. So individuell, wie jeder einzelne Mensch ist, so individuell sind unsere Lebensläufe. Und die Illusion, dass wir ständig überglücklich unserer Arbeit nachgehen müssten, sollten wir überprüfen: Denn, kein Beruf und kein Job ist einfach nur immer toll und gut. Du wirst gute und du wirst schlechte Tage haben, egal was du tust. Sogar dann, wenn du Selbständig bist. Gewisse Arbeiten laufen ungaublich gut, andere gehen nur schwer von der Hand. Eine Berufswahl hat immer Risiken: Wird mein Beruf in Zukunft noch gefragt sein? Ist das, was ich tue, das was zu mir passt? Kann ich mein Talent in diesem Bereich weiter ausbauen? Wenn ja, wie?
Und jede Berufswahl hat Nebenwirkungen: Wie wirkt sich mein Beruf oder mein Job auf mein Familienleben aus? Was heisst das finanziell? Bin ich bereit auf eigenen Beinen zu stehen? Traue ich mir eine Selbständigkeit zu? Oder arbeite ich lieber als Angestellte/r? Lege ich mehr Wert auf die Arbeit in einem Team?
Was Wirtschaft und Beruf verbindet
Was auch eine Realität ist, der wir ins Auge schauen müssen: Der Arbeitsmarkt fragt dich nicht, was du von Herzen gerne tun würdest. Sondern er sagt: Aktuell verdienst du als Fachspezialist im Bereich xy so und so viel und die Aussichten für die Zukunft im Bereich xy sind vielversprechend, weil der technologische Wandel in diese Richtung geht. Im Bereich xy haben wir Fachkräftemangel und da wären die Jobaussichten hervorragend. Den Markt interessieren weder deine Präferenzen, noch deine Neigungen und Talente. Der Mensch steht nicht im Zentrum unserer Gesellschaft, sondern Geld und dessen Wachstum und Vermehrung. Ohne das an dieser Stelle kritisieren zu wollen - es ist einfach eine Tatsache.
Nichtsdestotrotz finde ich, hast du es verdient, dich mit dir und deiner Berufswahl auseinanderzusetzen. Schliesslich ist Arbeit ein sehr zentrales Thema in all unser Leben. Du bist Herr oder Herrin deiner Seele und du setzt die Segel, in die du reisen wirst. Was ich dir ans Herz legen möchte: Lass dich nicht beirren. Folge deinem eigenen Gefühl und verlasse dich nicht einfach nur auf ausgefüllte Tests, Aussagen von Arbeitspsychologen oder anderen Autoritäten auf diesem Gebiet. Überprüfe auch, was dein Herz dir sagt. Nur weil du geeignet wärst für einen Beruf, heisst das noch lange nicht, dass er dir auch Spass macht.
Ein eroflgreiches leben führen
Auch immer wieder ein Thema ist Erfolg. Was macht jemanden erfolgreich für dich? Erfolg kommt in allen Arten und Formen. In Bezug auf deine gefühlte Lebensqualität und deinen gefühlten Lebenserfolg, kommt es darauf an, wie du diese definierst. Woran machst du deinen eigenen Erfolg aus? Musst du deine Berufung finden, um ein erfolgreiches Leben zu führen? Wie erkennst du, dass du deine Berufung gefunden hast? Kann es sein, dass es für dich auch einfach nicht relevant ist, diese eine Berufung zu finden? Wenn du morgen aufwachst und du hast deine Berufung gefunden, wie fühlt sich das an? Was ist anders? Was tust du dann? Welchen Impulsen bist du gefolgt?
Das schöne daran ist, dass es schon vor dir und mir Menschen gab, die sich mit diesen Themen auseinandersetzten. Und von ihnen können wir viel lernen. In unserem kommenden Newsletter im Februar (wurde bereits verschickt, wenn du die Liste auch willst, dann schreib uns eine Email an hello@daughters-of-time.ch) senden wir dir eine Liste mit unseren Literaturempfehlungen, Anlaufstellen und Tests zum Thema Persönlichkeit, Beruf und Berufung. Doch behalte im Hinterkopf: Am Ende entscheidest du, was für dich stimmt. Ein anderer Mensch wird dir nur helfen können, in dir selber zu entdecken, was du mit deinem Leben machen möchtest. Die Hinweise auf der Liste sind weder abschliessend noch komplett und soll zur Inspiration dienen. Vielleicht kennst auch du Bücher zum Thema? Oder Persönlichkeitstests? Dann lass es uns doch auf Instagram wissen!