Daughters of Time

Du kannst ein gesundes Selbstvertrauen haben, aber kein stabiles Selbstwertgefühl und trotzdem in deinem gewählten Beruf Karriere machen. Ohne stabiles Selbstwertgefühl aber, wirst du höchstwahrscheinlich nie den Beruf wählen, der dir und deinem naturell entspricht. Das jedenfalls ist unsere These. Hier ein paar Impulse für deinen Weg zum passenden Beruf und deinem eigenen Selbstwertgefühl.

1. So entsteht Selbstwert

Der eigene Selbstwert ist die Basis für so ziemlich alles in unserem Leben. Selbstwert, bzw. das Gefühl für den eigenen Selbstwert, entsteht bei Kindern indem sie so akzeptiert werden, wie sie sind und sich die Eltern dafür ineterssieren, was das eigene Kind einzigartig macht. Falls das Selbstwertgefühl im Kindesalter unterentwickelt blieb, kann es grundsätzlich später aufgebaut werden. Es ist aber nicht mit Affirmationen getan und es reicht auch nicht positiv zu denken. Um den Selbstwert zu stärken, bedarf es einer echten Auseinandersetzung mit sich selber, sowie Zeit und Übung. Je nach dem, wie ausgeprägt oder eben nicht ausgeprägt das eigene Selbstwertgefühl ist, macht es sogar Sinn psychologisch daran zu arbeiten.
 

2. Beruf wählen der wirklich erfüllt

Wir hören immer wieder: «Aber wenn jeder einfach machen würde, was zu ihm passt, dann würde ja niemand mehr putzen gehen oder als Gleisbauer arbeiten.» Das würden wir nicht unterschreiben. Wir glauben daran, dass es Menschen gibt, die Erfüllung finden können, genau in diesen Berufen. Da wir diesen aber weniger «Wert» beimessen, sie noch immer quasi als «Sklavenarbeit»* betrachten, gehen viele nicht freiwillig solchen Berufen nach, sondern wählen etwas, das in der Gesellschaft angesehener ist, auch wenn sie darin keine echte Erfüllung finden. Das zeigt sich auch in der jeweiligen Bezahlung der verschiedenen Berufe.
Wenn das eigene Selbstwertgefühl der einzelnen Menschen stärker wird, haben wir starke Individuen. Und diese braucht es, damit jede*r den Beruf wählt, der wirklich erfüllt und nicht zwingendermassen einen Beruf, der von der Gesellschaft angesehen ist.
 

«Nette mädchen haben oft viel selbstvertrauen, weil sie viel positives feedback, gute noten und ermutigung bekommen. sie haben jedoch ein geringes selbstwertgefühl, weil niemand je daran interessiert war, wer sie wirklich sind.»
jesper Juul


3. Was ich bin, das wähle ich auch im Beruf

Wenn du als Kind nicht so akzeptiert wurdest, wie du bist, dann hast du begonnen dich anzupassen und deinen Wert durch Werte anderer ersetzt. Dadurch misst du deinen Wert an Dingen, die nichts mit dir zu tun haben. Vielleicht bist du seit jeher immer irgendwie unglücklich in deinem Beruf und deiner Arbeit, obwohl du gutes Feedback erhältst und eigentlich auch gute Arbeit leistest. Du hast dir das vielleicht einfach antrainiert und es hat eigentlich nichts mir dir und deinem Potenzial zu tun. Du hast also einen Beruf gewählt, den andere toll finden und nicht, was für dich grundsätzlich «gemacht» wäre, basierend auf deinem wahren Selbstwert. Das kannst du jederzeit korrigieren, in dem du zuerst einmal psychologische Hilfe in Anspruch nimmst und dein Selbstwertgefühl aufbaust und dann in einem zweiten Schritt prüfst: Was will ich eigentlich wirklich?
 

4. Starke Individuen = starke Gesellschaft

Viele haben das Gefühl, dass zu viele starke Individuen zum Zerfall der Zivilgesellchaft führen, weil der soziale Zusammenalt verloren geht. Hier wird aber ein starkes Individuum mit Egozentrik verwechselt. Eigentlich hat nämlich ein starkes Individuum einen starken Selbstwert. Und dieser erlaubt, das beschreibt Jesper Juul sehr schön, ausgewogene Entscheidungen zu treffen, die zwischen Individualität und Anpassung sein können. Im richtigen Moment entscheiden sich solche Individuen gegen ihre eigenen Bedürfnisse oder eben für die eigenen Bedürfnisse. Darum ist ein gesundes Selbstwertgefühl nicht nur für jede*n Erdenbewohner, sondern auch für die gesamte Gesellschaft relevant. Hab also keine Angst vor deiner eigenen Stärke!


 

*das kommt von der Unterscheidung zwischen Vita activa und Vita contemplativa bei den alten Griechen, den Römern und generell von feudalen Herrschaftssystemen, in denen unsere Vorfahren gelebt haben.

Literaturquellen:
«Leitwölfe sein» von Jesper Juul
«Vita activa oder vom tätigen Leben» von Hannah Arendt
«Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls» von Nathaniel Branden

Time-Money-Balance, coaching

Foto: Sam, Unsplash

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